Der Zustand des Kunstmarkts im Jahr 2025

Von Emilia Novak
Der Kunstmarkt ist ein lebendiges, sich stetig wandelndes Ökosystem. Wer 2025 erfolgreich sammeln, investieren oder einfach nur verstehen will, wie sich der Markt entwickelt, muss die aktuellen Trends kennen. Getrieben von der fortschreitenden Digitalisierung, neuen Kaufgewohnheiten und globalen wirtschaftlichen Einflüssen befindet sich der Kunstmarkt in einem tiefgreifenden Wandel. Ob erfahrene Sammler oder Einsteiger – dieser Überblick zeigt die zentralen Entwicklungen, die das Kunstjahr 2025 prägen.
Online-Kunsthandel: Wachstum und neue Dynamiken
Einer der deutlichsten Trends der letzten Jahre ist der rasante Anstieg des Online-Kunsthandels. Die COVID-19-Pandemie hat diesen Wandel beschleunigt, und auch 2025 bleibt der digitale Verkaufskanal stark. Plattformen im Internet machen Kunst weltweit zugänglich – unabhängig vom Wohnort des Käufers.
Im Jahr 2024 machten Online-Verkäufe etwa 25 % des globalen Kunstmarktes aus – ein erheblicher Anstieg gegenüber früheren Jahren. Plattformen wie Art Basels Online-Messe, Sotheby’s Online Auctions oder Artsy haben diesen Trend befeuert. Sie bieten nicht nur einfache Kaufmöglichkeiten, sondern auch Zugang zu spezialisierten Auktionen und Sammlungen, die früher nur Insidern vorbehalten waren.
Aktuelle Entwicklungen:
- Jüngere Käuferschaft: Vor allem Käufer im Alter von 25 bis 40 Jahren sind zunehmend aktiv – eine Generation, die mit E-Commerce aufgewachsen ist und Kunst bevorzugt digital kauft, z. B. limitierte Editionen oder digitale Werke.
- Hybride Kunstmessen: Große Messen wie Art Basel oder Frieze setzen auf ein kombiniertes Konzept aus physischer Präsenz und digitalen Komponenten – so können Sammler weltweit teilnehmen.
- Digitale Kunst & NFTs: Digitale Kunst und NFTs bleiben relevant. Während die anfängliche Hype-Welle abgeebbt ist, erzielen etablierte digitale Künstler weiterhin beachtliche Preise.
Die wachsende Bedeutung der Auktionshäuser
Auktionshäuser wie Sotheby’s, Christie’s und Phillips sind seit jeher zentrale Akteure im Kunstmarkt – und gewinnen weiter an Einfluss. Sie kombinieren klassische Saalauktionen mit modernen Online-Formaten und sprechen damit ein breiteres Publikum an.
2025 entfallen rund 30–35 % des weltweiten Kunstumsatzes auf Auktionsverkäufe – ein beachtlicher Anteil angesichts des florierenden Galerie- und Privatmarkts. Die Pandemie hat digitale Innovationen vorangetrieben, aber Präsenzauktionen in Metropolen wie New York, London oder Hongkong bleiben spektakulär und bedeutend.
Wichtige Trends:
- Rekordpreise: Werke zeitgenössischer Künstler wie Jean-Michel Basquiat, David Hockney oder Banksy erzielen regelmäßig neue Höchstwerte. 2024 wurde ein Basquiat für über 100 Millionen US-Dollar versteigert.
- Fokus auf junge Künstler: Immer mehr Auktionshäuser bieten Werke aufstrebender Künstler an. Sammler suchen gezielt nach einzigartigen Arbeiten mit Potenzial zur Wertsteigerung.
- Mehr Transparenz & Technologie: Live-Streaming, Echtzeit-Gebotsanzeigen und virtuelle Rundgänge schaffen ein interaktives und transparentes Bietererlebnis.
Wandel im Sammler*innenverhalten
Das Verhalten von Kunstsammler*innen verändert sich deutlich. Während früher vorrangig wohlhabende Sammler, Galerien und Institutionen den Markt dominierten, tritt heute eine jüngere, digital versierte Generation auf, die neue Prioritäten setzt.
Bemerkenswerte Entwicklungen:
- Zunehmendes Interesse an limitierten Editionen: Fotografien, Drucke und digitale Werke gewinnen an Beliebtheit – besonders in kleinen, exklusiven Auflagen oder Künstlereditionen.
- Kunst als Anlageform: In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit gilt Kunst zunehmend als „sicherer Hafen“. Investitionen in Kunstfonds, kunstbesicherte Kredite oder blockchain-basierte Besitzmodelle nehmen zu.
- Ethischer Konsum & Nachhaltigkeit: Junge Käufer achten verstärkt auf ökologische und soziale Aspekte – sie bevorzugen Künstler*innen und Institutionen, die sich für Diversität, Nachhaltigkeit und faire Bedingungen einsetzen.
Die Rolle von Galerien und Kunsthändlern
Trotz der Digitalisierung behalten Galerien und Kunsthändler eine zentrale Rolle – vor allem in der Förderung junger Künstlerinnen und der persönlichen Beratung von Sammlerinnen. Sie sind das Bindeglied zwischen Kreativen und Käufern.
Aktuelle Trends:
- Zusammenarbeit mit Online-Plattformen: Viele klassische Galerien arbeiten mit digitalen Marktplätzen zusammen, bieten virtuelle Ausstellungen an oder präsentieren Werke parallel online und vor Ort.
- Spezialisierung & Nischenmärkte: Es entstehen immer mehr spezialisierte Galerien – etwa für Fotografie, digitale Kunst oder abstrakte Malerei. Diese bedienen gezielt die Interessen bestimmter Sammlergruppen.
- Internationale Expansion: Galerien expandieren zunehmend nach Asien, in den Nahen Osten oder nach Lateinamerika – dort wächst die Nachfrage nach globalen Künstler*innen und internationalen Ausstellungen.
Wirtschaftliche Einflüsse auf den Kunstmarkt
Die wirtschaftliche Gesamtlage beeinflusst den Kunstmarkt auch 2025 deutlich. Inflation, geopolitische Spannungen und neue Investitionsmodelle wirken sich direkt auf Kaufverhalten und Preisentwicklung aus.
Wichtige Einflussfaktoren:
- Inflation & Unsicherheit: In einem volatilen Finanzumfeld sehen viele Investoren Kunst als wertstabile Anlageform, um ihr Vermögen zu sichern.
- Alternative Investitionsmöglichkeiten: Fractional Ownership (anteiliger Besitz) und kunstbesicherte Kredite machen das Investieren in Kunst auch für kleinere Budgets möglich – und öffnen den Markt für neue Zielgruppen.
- ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung): Immer mehr Sammlerinnen berücksichtigen ESG-Faktoren in ihren Entscheidungen und investieren gezielt in Werke von Künstlerinnen, die sich gesellschaftlich engagieren oder nachhaltig arbeiten.
Fazit
Der Kunstmarkt im Jahr 2025 befindet sich in einer spannenden Phase der Transformation. Digitale Plattformen und neue Verkaufskanäle eröffnen einem breiteren Publikum den Zugang zur Kunstwelt, während traditionelle Auktionshäuser und Galerien nach wie vor den Spitzenmarkt dominieren.
Globalisierung, alternative Investitionsformen sowie der Wunsch nach ethisch und ökologisch verantwortlichem Sammeln prägen die Zukunft des Marktes. Für Sammlerinnen, Anlegerinnen und Künstler*innen ergeben sich daraus zahlreiche Chancen – aber auch neue Herausforderungen.
Egal, ob Sie gerade erst beginnen oder Ihre Sammlung gezielt erweitern möchten: Wer die aktuellen Trends kennt und versteht, ist bestens gerüstet für fundierte Entscheidungen im Kunstmarkt von morgen.
Von Emilia Novak
Der Kunstmarkt ist ein lebendiges, sich stetig wandelndes Ökosystem. Wer 2025 erfolgreich sammeln, investieren oder einfach nur verstehen will, wie sich der Markt entwickelt, muss die aktuellen Trends kennen. Getrieben von der fortschreitenden Digitalisierung, neuen Kaufgewohnheiten und globalen wirtschaftlichen Einflüssen befindet sich der Kunstmarkt in einem tiefgreifenden Wandel. Ob erfahrene Sammler oder Einsteiger – dieser Überblick zeigt die zentralen Entwicklungen, die das Kunstjahr 2025 prägen.
Online-Kunsthandel: Wachstum und neue Dynamiken
Einer der deutlichsten Trends der letzten Jahre ist der rasante Anstieg des Online-Kunsthandels. Die COVID-19-Pandemie hat diesen Wandel beschleunigt, und auch 2025 bleibt der digitale Verkaufskanal stark. Plattformen im Internet machen Kunst weltweit zugänglich – unabhängig vom Wohnort des Käufers.
Im Jahr 2024 machten Online-Verkäufe etwa 25 % des globalen Kunstmarktes aus – ein erheblicher Anstieg gegenüber früheren Jahren. Plattformen wie Art Basels Online-Messe, Sotheby’s Online Auctions oder Artsy haben diesen Trend befeuert. Sie bieten nicht nur einfache Kaufmöglichkeiten, sondern auch Zugang zu spezialisierten Auktionen und Sammlungen, die früher nur Insidern vorbehalten waren.
Aktuelle Entwicklungen:
- Jüngere Käuferschaft: Vor allem Käufer im Alter von 25 bis 40 Jahren sind zunehmend aktiv – eine Generation, die mit E-Commerce aufgewachsen ist und Kunst bevorzugt digital kauft, z. B. limitierte Editionen oder digitale Werke.
- Hybride Kunstmessen: Große Messen wie Art Basel oder Frieze setzen auf ein kombiniertes Konzept aus physischer Präsenz und digitalen Komponenten – so können Sammler weltweit teilnehmen.
- Digitale Kunst & NFTs: Digitale Kunst und NFTs bleiben relevant. Während die anfängliche Hype-Welle abgeebbt ist, erzielen etablierte digitale Künstler weiterhin beachtliche Preise.
Die wachsende Bedeutung der Auktionshäuser
Auktionshäuser wie Sotheby’s, Christie’s und Phillips sind seit jeher zentrale Akteure im Kunstmarkt – und gewinnen weiter an Einfluss. Sie kombinieren klassische Saalauktionen mit modernen Online-Formaten und sprechen damit ein breiteres Publikum an.
2025 entfallen rund 30–35 % des weltweiten Kunstumsatzes auf Auktionsverkäufe – ein beachtlicher Anteil angesichts des florierenden Galerie- und Privatmarkts. Die Pandemie hat digitale Innovationen vorangetrieben, aber Präsenzauktionen in Metropolen wie New York, London oder Hongkong bleiben spektakulär und bedeutend.
Wichtige Trends:
- Rekordpreise: Werke zeitgenössischer Künstler wie Jean-Michel Basquiat, David Hockney oder Banksy erzielen regelmäßig neue Höchstwerte. 2024 wurde ein Basquiat für über 100 Millionen US-Dollar versteigert.
- Fokus auf junge Künstler: Immer mehr Auktionshäuser bieten Werke aufstrebender Künstler an. Sammler suchen gezielt nach einzigartigen Arbeiten mit Potenzial zur Wertsteigerung.
- Mehr Transparenz & Technologie: Live-Streaming, Echtzeit-Gebotsanzeigen und virtuelle Rundgänge schaffen ein interaktives und transparentes Bietererlebnis.
Wandel im Sammler*innenverhalten
Das Verhalten von Kunstsammler*innen verändert sich deutlich. Während früher vorrangig wohlhabende Sammler, Galerien und Institutionen den Markt dominierten, tritt heute eine jüngere, digital versierte Generation auf, die neue Prioritäten setzt.
Bemerkenswerte Entwicklungen:
- Zunehmendes Interesse an limitierten Editionen: Fotografien, Drucke und digitale Werke gewinnen an Beliebtheit – besonders in kleinen, exklusiven Auflagen oder Künstlereditionen.
- Kunst als Anlageform: In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit gilt Kunst zunehmend als „sicherer Hafen“. Investitionen in Kunstfonds, kunstbesicherte Kredite oder blockchain-basierte Besitzmodelle nehmen zu.
- Ethischer Konsum & Nachhaltigkeit: Junge Käufer achten verstärkt auf ökologische und soziale Aspekte – sie bevorzugen Künstler*innen und Institutionen, die sich für Diversität, Nachhaltigkeit und faire Bedingungen einsetzen.
Die Rolle von Galerien und Kunsthändlern
Trotz der Digitalisierung behalten Galerien und Kunsthändler eine zentrale Rolle – vor allem in der Förderung junger Künstlerinnen und der persönlichen Beratung von Sammlerinnen. Sie sind das Bindeglied zwischen Kreativen und Käufern.
Aktuelle Trends:
- Zusammenarbeit mit Online-Plattformen: Viele klassische Galerien arbeiten mit digitalen Marktplätzen zusammen, bieten virtuelle Ausstellungen an oder präsentieren Werke parallel online und vor Ort.
- Spezialisierung & Nischenmärkte: Es entstehen immer mehr spezialisierte Galerien – etwa für Fotografie, digitale Kunst oder abstrakte Malerei. Diese bedienen gezielt die Interessen bestimmter Sammlergruppen.
- Internationale Expansion: Galerien expandieren zunehmend nach Asien, in den Nahen Osten oder nach Lateinamerika – dort wächst die Nachfrage nach globalen Künstler*innen und internationalen Ausstellungen.
Wirtschaftliche Einflüsse auf den Kunstmarkt
Die wirtschaftliche Gesamtlage beeinflusst den Kunstmarkt auch 2025 deutlich. Inflation, geopolitische Spannungen und neue Investitionsmodelle wirken sich direkt auf Kaufverhalten und Preisentwicklung aus.
Wichtige Einflussfaktoren:
- Inflation & Unsicherheit: In einem volatilen Finanzumfeld sehen viele Investoren Kunst als wertstabile Anlageform, um ihr Vermögen zu sichern.
- Alternative Investitionsmöglichkeiten: Fractional Ownership (anteiliger Besitz) und kunstbesicherte Kredite machen das Investieren in Kunst auch für kleinere Budgets möglich – und öffnen den Markt für neue Zielgruppen.
- ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung): Immer mehr Sammlerinnen berücksichtigen ESG-Faktoren in ihren Entscheidungen und investieren gezielt in Werke von Künstlerinnen, die sich gesellschaftlich engagieren oder nachhaltig arbeiten.
Fazit
Der Kunstmarkt im Jahr 2025 befindet sich in einer spannenden Phase der Transformation. Digitale Plattformen und neue Verkaufskanäle eröffnen einem breiteren Publikum den Zugang zur Kunstwelt, während traditionelle Auktionshäuser und Galerien nach wie vor den Spitzenmarkt dominieren.
Globalisierung, alternative Investitionsformen sowie der Wunsch nach ethisch und ökologisch verantwortlichem Sammeln prägen die Zukunft des Marktes. Für Sammlerinnen, Anlegerinnen und Künstler*innen ergeben sich daraus zahlreiche Chancen – aber auch neue Herausforderungen.
Egal, ob Sie gerade erst beginnen oder Ihre Sammlung gezielt erweitern möchten: Wer die aktuellen Trends kennt und versteht, ist bestens gerüstet für fundierte Entscheidungen im Kunstmarkt von morgen.