Die brasilianische Künstlerin Lygia Pape (7. April 1927 bis 3. Mai 2004) war eine Skulpteurin, Malerin, Performerin und Filmemacherin, die durch ihre Beiträge zu den Konkreten und Neokonkreten Bewegungen der 1950er und 60er Jahre einflussreich war. Der Großteil von Pape's Werk stützt sich auf geometrische Abstraktionen und Formationen, wobei ihre Skulpturen und Installationen die physische Teilnahme des Betrachters einbeziehen. Ihre frühen Werke der Malerei und Skulptur zeigten Themen, die für die Konkrete Kunst von zentraler Bedeutung waren. Sie vermied den Bezug oder die Anspielung auf irgendein erkennbares Thema und strebte stattdessen nach Objektivität und reiner Abstraktion.Mit dem Schwerpunkt auf der Erkundung und Interaktion mit nicht verbundenen Formen und Farben versuchte Pape in ihrem Werk die Sentimentalität und Subjektivität herauszufordern, die allgemein von der Kunst erwartet wird, wobei sie konzeptuelle Grenzen sprengte und dem Betrachter mehr zerebrale Interaktion abverlangte. Als Pionierin der neokonkreten Bewegung gehörte Lygia Pape zu den ersten, die sich von der Starrheit der Konkreten Kunst löste und dabei viele der gleichen Prinzipien beibehielt. Da einige ihrer Werke politisch aufgeladen waren, wie ihre Videos und Installationen der 1960er und 70er Jahre, die die brasilianische Diktatur kritisierten, hatte Pape nie Angst davor, Normen in Frage zu stellen, und nutzte ihre Kunst als Gefäß für ihre Kommentare. Während ihrer gesamten Lehrtätigkeit und in späteren Jahren produzierte Lygia Pape weiterhin Kunst, die ästhetische Eleganz mit intellektuellen Herausforderungen verband. Weniger Lesen