Martin Parr ist ein Dokumentarfotograf, dessen Projekte eine komisch unerschütterliche und anthropologische Studie des britischen Klassensystems sind. Sein visueller Stil setzt Nahaufnahmen des Alltags mit satten Farben ein, um den Realismus seiner Fotografien zu akzentuieren. Parrs zukunftsträchtige Serie The Last Res
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Martin Parr ist ein Dokumentarfotograf, dessen Projekte eine komisch unerschütterliche und anthropologische Studie des britischen Klassensystems sind. Sein visueller Stil setzt Nahaufnahmen des Alltags mit satten Farben ein, um den Realismus seiner Fotografien zu akzentuieren. Parrs zukunftsträchtige Serie The Last Resort, 1982-85, war eine intensive Erkundung der arbeitenden Klassen, die in einem Badeort Urlaub machten. Die Ausstellung wurde als Wendepunkt der britischen Dokumentarfotografie in ihrem Stil und Farbgebrauch, der bis dahin vor allem monochrom war, eingeläutet. Er zitierte den Einfluss US-amerikanischer Fotografen wie Joel Meyerowitz und William Eggleston, die beide für ihren bahnbrechenden Einsatz der Farbfotografie bekannt sind. 1989 veröffentlichte Parr seine nächste große Ausstellung, The Cost of Living, eine Studie einer zunehmend wohlhabenden Mittelschicht unter Thatcherismus. Die Arbeit, die vor allem den Südwesten Englands erkundete, schilderte das Leben einer wachsenden sozialen Schicht, die an alltäglichen Aktivitäten wie Gartenpartys, Einkaufen und Gemeindeveranstaltungen teilnahm. Für sein nächstes Projekt Small WorldParr ging er nach Übersee, um das Thema Massentourismus zu erforschen, eine zutiefst satirische Kritik an der Banalität kommerzialisierter Globetrotterei. Martin Parr hatte akademische Positionen als Professor für Fotografie an der University of Art and Design in Helsinki und an der University of Wales inne. Weiters ist er als Kurator, Sammler und Produzent von Fernsehdokumentationen tätig. (
Artist website)
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